Wozu wir gut sind
Unter dem Namen "Philosophie.ch" besteht ein gemeinnütziger Verein im Sinne von Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches. Sein Ziel ist die Förderung der Schweizer Philosophie durch:
- eigene Forschung zu philosophischen Fragen von allgemeinem Interesse und den besten Methoden, diese zugänglich zu machen;
- die Herausgabe der internationalen Philosophiezeitschrift Dialectica und die Organisation ihres dreifach blinden Begutachtungsprozesses und dessen Weiterentwicklung;
- die Durchführung eigener Forschungsarbeiten zu den Methoden, Zielen und Verfahren des wissenschaftlichen Begutachtens, des Publizierens und der beruflichen Evaluation akademisch tätiger Philosophen;
- die Veröffentlichung qualitativ hochwertiger philosophischer Inhalte, die für eine breitere Öffentlichkeit von Interesse sind;
- Vernetzung, Koordinierung, Bewerben und Verbreitung ebensolcher Inhalte, die anderswo veröffentlicht werden;
- Verbreitung, Koordinierung, Bewerben und Bekanntmachung von Veranstaltungen und Aktivitäten, die solche Inhalte beinhalten oder produzieren;
- die Vernetzung von Schweizer Philosophinnen und Philosophen und die Herstellung einer besseren Sichtbarkeit und Zugänglichkeit ihrer Arbeit.
"Schweizer" Philosophie
An noch so manchen Stellen auf dem Portal, insbesondere bei Aussagen (wie den obigen) über unsere Ausrichtung, unsere Ziele und unsere Absichten, verwenden wir den Begriff "Schweizer Philosophie" oder "Schweizer Philosoph*innen". Während wir auch an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema interessiert sind, verstehen wir in solchen Kontexten das nationale Adjektiv maximal weit: "schweizerisch" in unserem Sinn ist jede Person, die in der Schweiz philosophisch tätig war oder ist, und alle Personen, die durch ihre Biographie, ihre Ausbildung, ihre Interessen, ihren beruflichen Werdegang oder ihre Arbeit einen Bezug zu so verstandenen "Schweizer" Philosophen haben. (Also so ungefähr wie Manchester United.)
Credo: Meinungsäusserungsfreiheit über alles
Als Philosoph:innen glauben wir an die Wahrheit. Die Wahrheit, an die wir glauben, ist schwer zu erreichen, schwierig richtig zu formulieren, oft nicht nachprüfbar und häufig jenseits unseres Zugriffs, sicherlich des individuellen, vielleicht sogar des kollektiven. Deshalb glauben wir an den absoluten Wert der Meinungsfreiheit und schätzen die Freiheit der Gedanken und ihrer Äußerung als eine der größten (potenziellen) Errungenschaften der Menschheit. Daraus folgt: wir zensieren nur, wenn wir müssen, d.h. von außen dazu gezwungen werden. Jede:r, hier und anderswo (aber besonders hier), sollte immer, unter allen Umständen und in allen Zusammenhängen seine/ihre Meinung sagen dürfen.
Viele im öffentlichen Diskurs vertretene Meinungen sind dumm, blöd oder böse: dumm die, die den Tatsachen widersprechen; blöd die, die oder deren Äusserung epistemische Werte missachten, böse die, die bewusst oder fahrlässig verletzen und ausschliessen. Die Kombination dieser Attribute ist häufig und die Klassifikation oft strittig. Dass wir keines der drei als Ausschlusskriterium benützen, bedeutet nicht, dass wir nicht von ihre Relevanz oder Schlüssigkeit überzeugt sind; es bedeutet, dass unserer Meinung nach die Klassifikation anderer Meinungen nach solchen Kriterien ihrerseits wiederum zum solchermassen beurteilbaren Diskurs gehört und entsprechend kritisierbar ist. Gerade wir, als Philosophen, wissen, dass auf der (sogenannten) Meta-Ebene inhaltliche Probleme nicht gelöst, sondern bloss wiederholt werden.
Als Philosoph:innen glauben wir, dass die Wahrheiten, denen wir (beruflich) auf die Spur kommen wollen, am besten durch die Vernunft (und nicht durch Glauben, Vorurteile, Tradition, Intuition oder Ähnliches) zu ermitteln sind, und aus diesem Grund versuchen wir, ein Regime argumentativer Strenge zu befolgen, weil wir glauben, dass dies der beste Weg ist, um gemeinsam Fortschritte in unserem wissenschaftlichen Streben nach Wahrheit zu machen. Wir glauben, dass Philosophie eine argumentative Disziplin ist und werden nur philosophische Inhalte veröffentlichen, die zumindest versuchen, argumentativ zu sein.
Lesen Sie mehr über unsere Diskursformen in unserer Netiquette (Empfehlungen, nicht Vorschriften).