philExpo22 - Eine Woche der Philosophie in der Schweiz

Der erste nationale Philosophie-Event der Schweiz

 

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    Danke!

    Die erste philExpo – eine Woche der Philosophie in der Schweiz zu Ende gegangen. Es gab viele Gelegenheiten für Diskussionen, Austausch, Entdeckungen und Gespräche über eine Vielzahl historischer und aktueller Themen, die durch die Frage “Was wollen wir wissen?” vereint wurden. Wir danken allen Teilnehmer:innen, den Referent:innen, den Organisator:innen sowie den zahlreichen Vereinen und Instituten, die mitgewirkt haben, um diese reichhaltige Woche zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis für viele Menschen zu machen.

     

    1. Das Festival

    PhilExpo22 – Eine Woche der Philosophie in der Schweiz - von 6. bis 15. Mai

    Während der philExpo22 wurden nicht Objekte oder Konsumgüter, die Gegenstand von Tausch, Tauschhandel und Verhandlungen sind, sondern Ideen ausgestellt. Ziel der Veranstaltung war es, Räume für Diskussion, Dialog, Austausch und Reflexion zu schaffen und anzubieten, um das strukturierte Denken in seiner dialogischen Form wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Diskurses zu stellen. Unter dem Titel «philExpo22.ch - Une semaine de philosophie en Suisse - Eine Woche der Philosophie in der Schweiz» hat der Verein Philosophie.ch eine landesweite Veranstaltung lanciert, die vom 6. bis 15. Mai stattfand. Die im Rahmen der Veranstaltung organisierten Initiativen richteten sich an alle neugierigen Köpfe und bezogen Forschende, Lehrende, Studierende und Schreibende mit ein. Das «Netzwerk», das die Veranstaltung ermöglichte, umfasst viele Menschen, die in der Schweiz und im benachbarten Ausland Philosophie praktizieren, lehren, verbreiten oder sich einfach für sie interessieren.

     

    2. Das Thema

    In einer Zeit, die durch vielfältige Bewegungen und Veränderungen auf globaler Ebene, durch Ernüchterung und Polarisierung gekennzeichnet ist, ist die Philosophie aufgerufen, sich neu zu definieren. Das für die Veranstaltung gewählte Thema – «Was wollen wir wissen?» - spiegelt diese Überlegung wider.

    Die Formulierung des Themas greift die klassische Frage Immanuel Kants («Was kann ich wissen?») auf und stellt damit eine Verbindung zu der eminent philosophischen Frage nach dem modernen Gegenstand des Wissens her. Die Frage richtet sich jedoch an die Gesellschaft («wir») und eröffnet damit zum einen die Frage der Intersubjektivität: Wer ist dieses «wir»? Andererseits fordert die Frage den Willen heraus: Was ist das Ziel dieses Willens, dieses Wunsches zu wissen? Können wir uns gemeinsam auf Prioritäten in Bezug auf Wissen und Forschung einigen?

    Die Wahl eines sehr breit gefächerten Themas ist auf den Wunsch zurückzuführen, während der Veranstaltung möglichst viele Initiativen und Aktivitäten durchzuführen. Die Veranstaltung eröffnet somit eine breite Palette von Themen, indem sie diese auf einen gemeinsamen Nenner bringt.

    Eine Neudefinition der Philosophie ist nur möglich, wenn Philosoph:innen, Schriftsteller:innen, Künstler:innen und alle interessierten Bürger:innen die Möglichkeit finden, sich ausserhalb des institutionellen Rahmens zu treffen. Das Thema ist daher offen für theoretische und historische Themen sowie für aktuelle Fragen. Neben den Fragen des Selbst, des Bewusstseins und des Verhältnisses zur Wahrheit geht es auch um globale Themen wie den Klimawandel und seine Beziehung zu den Produktionssystemen, die Beziehungen zwischen den Arten, die Digitalisierung der Arbeitswelt, die Kommunikation und die Privatsphäre, die aktuelle Rolle des europäischen Raums und die Solidarität.

    Angesichts dieser grossen Fragen und der Auswirkungen, die die Ungewissheit der Zeit, in der wir leben, auf den Einzelnen und die Gemeinschaft hat, wird das Denken - und das gemeinsame Handeln - zu einer Notwendigkeit, zu einer Dringlichkeit. Das Bedürfnis nach Reflexion führt dann zu dem Wunsch, den notwendigen Raum für die Ko-Konstruktion neuer Narrative zu haben, die es uns ermöglichen, die Strukturen und Prozesse des Wissens und der sozialen Praktiken gründlich zu überdenken.

     

    3. Das Programm

    Das Festival bot mehr als 80 Veranstaltungen in (mindestens) vier Sprachen und war in allen Regionen der Schweiz vertreten.

    Peter sloterdijk 2016-ultimo

    VERNISSAGE 06.05 - LA CHAUX-DE-FONDS

    Die Veranstaltungswoche wurde mit einem Vortrag von Peter Sloterdijk im Club 44 in La Chaux-de-Fonds eröffnet. Der deutsche Philosoph und Essayist, der als eine der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Szene gilt, ist vor allem für seine Kritik der zynischen Vernunft (1983) sowie für die Trilogie Sphären (1998-2004) bekannt. 

    Bei der Eröffnungskonferenz des Festivals hielt Sloterdijk einen Vortrag mit dem Titel „Wie aus dem Rot des Ostens ein bewölktes Grau in Europa geworden ist. Reflexionen zur politischen Theorie der Farbe des 20. Jahrhunderts“ (unsere Übersetzung). Der Philosoph sprach von Grau als Metapher, als Stimmungsindikator und als Signal politisch-moralischer Ambiguität, um die titelgebende These für sein Buch zu verteidigen: Wer noch kein Grau gedacht hat.

     

    Nordwestschweiz

    Während der gesamten philExpo22 konnten Interessierte die Ausstellung philoSOPHIA besuchen. Diese gliedert sich in vier Bereiche: Sie fokussiert im ersten Bereich auf die Geschichte des Frauenstudiums an Schweizer Universitäten (mit Fokus Philosophie) und behandelt historische Anfänge von weiblich gelesenen Personen an Schweizer Universitäten im Allgemeinen. Der zweite Bereich beleuchtet die Unterrepräsentation von weiblich gelesenen Personen in der Philosophie. Der dritte Bereich zeigt Porträts von aktuell in Basel philosophisch tätigen, weiblich gelesenen Personen. Der vierte Bereich umfasst einen Zusammenschnitt von Videointerviews. Die Ausstellung war im Philosophicum im Ackermannshof in Basel zu besuchen und wurde von Tanja Liebschwager und Chiara Monaco kuratiert.

    Am Samstag, den 7. Mai, fanden gleich zwei Events statt, ebenfalls im Philosophicum im Ackermannshof ein Tagesseminar unter dem Titel „Wissenwollen, Wissensverweigerung, Wissensverwandlung“ statt. Durch dieses Seminar führten Dr. Christian Graf und Dr. Stefan Brotbeck.

    Der zweite Event war die erste von drei Inszenierungen von Platons Höhlengleichnis in der Proserpinagrotte Arlesheim. Von 14:00 bis 15:00 Uhr inszenierte eine Gruppe Studierender mit Schauspiel, Ton und Video das Höhlengleichnis von Platon als immersives Erlebnis. In der Inszenierung geht es für die teilnehmenden Personen darum, eine schauspielende Person, die von Schatten gebannt in der Höhle sitzt, mit Argumenten zum Verlassen der Höhle zu bewegen. Diese Inszenierung fand ebenfalls am Montag, den 9. und Samstag, den 14. Mai statt.

    Am 8. Mai bot die Fachsektion Philosophiedidaktik der FHNW eine philosophische Bildungsreise im Doppeldeckerbgus durch Basel an.

    Unter dem Titel "Dialektik - anders denken" fand am Dienstag, den 10. Mai ein Café Philo statt. Luka Takoa führte mit einem Input in das Thema « Dialektik – anders denken » ein. Im Anschluss folgte eine offene Diskussion zum Thema mit dem Publikum. Veranstaltungsort war die Buchhandlung Labyrinth in Basel.

    Gleich am darauffolgenden Tag fand von 12:00-13:00 Uhr am Gymnasium Oberwil ein Café Philo zum Thema «Was wollen wir nicht wissen?» statt. Gemeinsam mit Interessierten diskutieren Schüler:innen und Marc-André Kaspar zum Thema «Was wollen wir nicht wissen?». Mit dabei war auch der Gewinner der diesjährigen nationalen Philosophie-Olympiade.

    Am Donnerstag, den 12. Mai nahmen Schüler:innen des Wirtschaftsgymnasiums in einem Podiumsanlass Stellung zur Frage: «Leben wir in einem aufgeklärten Zeitalter?» und diskutieren ihre Position mit einem Experten für die modernen Medien. Als Experte eingeladen war Dr. Matthias Zehnder, Autor und Medienwissenschaftler mit Spezialgebiet interaktive Medien und Medienphilosophie. Es folgte eine offene Diskussion unter Einbezug des Publikums. Die Podiumsdiskussion fand in der Aula der FMS Basel statt.

    Die philosophische Praktikerin Martina Bernasconi von der Denkpraxis in Basel bot philosophische Schnupperberatungen an, die einen Einblick in den Bereich «Philosophische Beratung» gaben. Sowohl am Donnerstag, den 12. als auch am Freitag, den 13. Mai und Samstag, den 14. Mai konnten diese besucht werden.

    Für ein weiteres Café Philo führte Prof. Nicola Gess der Universität Basel mit einem Vortrag in das Thema «Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien» ein. Im Anschluss folgte ein Dialog mit dem Publikum und Luka Takoa. Vortrag und Diskussion fanden in der QuartierOase Bruderholz in Basel statt.

     

    Region Zentral- und Nordostschweiz

    Gleich drei Veranstaltungen fanden in der Region Zentral- und Nordostschweiz am Samstag, dem 7. Mai, statt:

    Die Facoltà Indipendente di Gandria organisierte ein theatralisches Seminar, welches von 14-16 Uhr im Basislager stattfand.

    Barbara Gavez und Dorothee Plancherel, gaben einen thematischen Input und leiteten eine Diskussion unter dem Titel «Miteinader reden lernen.» Das Resultat war ein sokratisch-dialogischer Versuch vor dem Horizont unserer Zeit. Diese Veranstaltung fand in den Räumen der Museumsgesellschaft Zürich statt.

    Das Atelier für Kunst und Philosophie in Zürich bot philosophische und (interreligiös-)theologische Perspektiven zu(r) Weisheit in einer Podiumsdiskussion mit anschliessender Diskussion an. Gemeinsam mit dem Panel wurde im Atelier für Kunst und Philosophie in Zürich diskutiert.

    Das ThiK Theater im Kornhaus Baden präsentierte ein Gespräch mit Isabelle Bartram, Molekularbiologin an der Universität Freiburg (D) und im Gen-ethischen Netzwerk e. V. Berlin. Die Moderation übernahm Sandra Lang. Das Publikum verfolgte das «Expertengespräch», welches ca. 60' dauerte, und stellte im Anschluss Fragen. Das Gespräch fand im ThiK Theater im Kornhaus statt.

    Im Rathausmuseum Sempach organisierte das Philosophische Seminar der Universität Luzern unter dem Titel «Mythen und Held*innen in der Vergangenheit und heute» eine Living Library mit 5 menschlichen «Büchern» (Ph.Studierende) zu: Nationalheld Winkelried, Archetypen, Antikes Heldentum, «Anleitung zum Held*in sein», Moderne Mythen / Urban Myths.

    Am Montag, dem 9. Mai lud die SW*IP (Society for Women* in Philosophy) zu einem Vortrag mit anschliessender Diskussion zum Thema «Doing Philosophy better» ein. In englischer Sprache stellte die SW*IP die neuen Guidelines vor, die zum Ziel haben, die Philosophie inklusiver zu machen. Vortrag und Diskussion fanden im Kutscherhaus der UZH statt.

    Gleich am darauffolgenden Tag, am Dienstag, dem 10. Mai, konnte der zweite Teil von «Doing Philosophy better» besucht werden. Von 15 bis 19 Uhr wurde ein Bystander Training angeboten, welches von Dr. des. Deborah Mühlebach und Prof. Rebekka Hufendiek geleitet wurde.

    Ebenfalls am 10. Mai, von 19:30 bis 21 Uhr konnten Interessierte die Philosophie und den zugehörigen VHS-Lehrgang kennenlernen. Dieser Abend bildete zugleich den Auftakt zu dessen erstem Modul.

    Ebenfalls am Dienstag, den 10. Mai bot Imre Hofmann eine metaethische Auseinandersetzung mit einer Einführung und einer Anbindung an zeitgenössische Debatten an. Der Workshop fand In der Kalkbreite Genossenschaft (Raum Flex 1) statt.

    Der aki Zürich (Akademikerhaus der katholischen Hochschulgemeinde) lud zum Nachdenken über das Thema «Infektion durch Megatrends und Dystopien» ein – Vortrag und Dikussion über trendige und apokalyptische Zukunftsdiskurse und über Offenheit und Geschlossenheit der Zukunft. Der Vortrag fand am Dienstag, den 10. Mai von 19:00-21:00 im Foyer Pfarreizentrum Liebfrauen Zürich statt.

    Am Mittwoch, den 11. Mai konnten Interessierte den Vortrag von Prof. Dr. em. Hans-Dieter Mutschler zum Thema «Die Suche nach Transzendenz. Von der Religion zur Technik» besuchen. Die Vorlesung arbeitete die Ambivalenz der Entwicklung von «höher, schneller, weiter» zum neuen Gebot mit ihren Vor- und Nachteilen heraus. Der Vortrag fand an der UZH statt.

    Organisiert vom Lehrstuhl für politische Philosophie der UZH, in Kooperation mit dem Think & Do Tank Dezentrum, fand am Donnerstag, den 12. Mai, von 19:30 bis 21 ein Szenarioworkshop zum Thema «Democracy Fiction - (Wie) wollen wir die Demokratie digitalisieren?» statt (RAA-E-27, UZH-Zentrum, Rämistr. 59). 

    Hans Joas nahm am selben Tag, Donnerstag, den 12. Mai in reichhaltigen Gedankengängen auf die These von Max Weber Bezug und zeigte, dass sich auch eine alternative Geschichte des Heiligen schreiben lässt. Dabei offenbarte sich ein genuiner Erkenntniswert, der durch die Begegnung mit dem Unverfügbaren in Erscheinung tritt. Das Podium fand in der Paulus Akademie in Zürich statt.

    Ebenfalls am Donnerstag, den 12. Mai erkundete Martin Götz einen Aspekt aus philosophischer Perspektive: Wie kann oder soll die Gesellschaft die Gesundheit ihrer Mitglieder steuern? Dazu muss auch gefragt werden, was «Gesundheit» überhaupt bedeutet, zumal in der global-historischen Situation, in der die Pandemie stattfindet. Der Vortrag fand an der UZH statt.

    Am Freitag, dem 13. Mai, von 18:30 bis 20 Uhr, fanden zwei Kurzvorträge mit anschliessender Diskussion im Impact Hub Zürich – Colab statt. Die UZH Zürich & Meaning Quotient gingen gemeinsam den Fragen «Do we know the role our values play in everyday business? (What is there to know, what should we know?)» nach. Am Samstag, dem 14. Mai präsentierte Harry Wolf von der philopraxis.ch eine erkenntnistheoretische Einordnung von Realitätsflucht mit Verschwörungsgeschichten, alternativen Fakten und Fake News. Dieser Vortrag fand in der Kalkbreite Genossenschaft (Raum Flex 1) statt.

    Am Samstag, den 14. Mai, wurde ein Workshop vom Philosophischen Seminar der UZH und der Philosophischen Gesellschaft Zürich angeboten. Im Rahmen dieser Veranstaltung im Hauptgebäude der UZH fand ein Referat von Prof. Dr. Veli Mitova (University of Johannesburg) zum Thema Epistemic Wrongs statt.

     

    Bern und Region Bern

    Die erste Veranstaltung in der Region Bern fand bereits am Samstag, dem 7. Mai statt. Prof. Dr. Markus Gabriel hielt im Saal des Farelhauses, Oberer Quai 12, in Biel-Bienne einen Vortrag zum Thema «Ethik des Nichtwissens» mit anschliessender Diskussion. Diese Veranstaltung fand im Rahmen der 11. Bieler Philosophietage statt und war zweisprachig (Deutsch und Französisch).

    Gleich am darauffolgenden Tag, am Sonntag, dem 8. Mai, organisierte die krino – Philosophische Gesellschaft Bern eine Podiumsdiskussion in schönem Rahmen unter dem Titel «Das will ich gar nicht wissen!».

    Am Montagabend, dem 9. Mai, veranstaltete Detlef Staude von der Philosophischen Praxis philocom gemeinsam mit Andreas Heise ein Philosophisches Café. Es wurde das Thema «Was wir lieber gar nicht wissen wollen» erörtert.

    Ebenfalls am Montag bot die Fachschaft Philosophie der Universität Bern das Philo-Atelier, eine philosophische Werkstatt, an. Dort tauschten Studierende gemeinsam mit dem Publikum ihre Gedanken zu philosophischen Positionen, Argumenten oder eigenen Arbeiten aus.

    Die Université populaire Jura bernois organisierte in Moutier eine Konferenz mit Juliette Catanese-Chassot zum Thema «Giordano Bruno: Der Märtyrer des Unendlichen». Die Konferenz fand am Montag, dem 9. Mai um 19 Uhr statt.

    Am Dienstag, dem 10. Mai, von 12 bis 14:30 Uhr, war unter dem Titel «Beratung, Bildung, Alltag» eine Veranstaltung mit mehreren Philosophischen PraktikerInnen aus der Schweiz geplant. Sie bot Einblicke in die vielfältigen Ansätze und Tätigkeiten in der Philosophischen Praxis.

    Eine SF PPP-Klasse (gecoacht durch D. Herzog (Philosophielehrerin) organisierte am Dienstag, den 10. Mai um 18 Uhr ein Café Philo im Bistro des Gymnasiums Thun, Schadau.

    Am selben Abend hielt Prof. Dr. Dr. Claus Beisbart vom Institut für Philosophie der Universität Bern einen Vortrag mit dem Titel «Wo das Wissen aufhört. Expeditionen zu den Grenzen des Wissens». Der Vortrag fand an der Universität Bern statt.

    Weiter ging es am Mittwoch, dnm 11. Mai, um 19:00 Uhr mit einem Podium unter dem Motto «Bildung, Weisheit und Freude am Lernen» mit Christoph Reichenau, dem ehemaligen Präsidenten der VHS Bern und des Volkshochschulverbandes Schweiz, und Christina Cuonz, der Direktorin der Weiterbildung an der Universität Bern.

    Das forum3 bot am Donnerstag, den 12. Mai ab 19 Uhr ebenfalls ein Podiumsgespräch an: «Risse in der Gesellschaft. wahrnehmen - verstehen – überwinden». Dieser Anlass befragte Rudolf Strahm, langjähriger erfahrener politischer Beobachter, und Elke Schlehuber, Praktikerin für die Gestaltung von Veränderungsprozessen, zur Wahrnehmung und zum Verständnis von Separationstendenzen. Das Podium fand im Raum 101 des Hauptgebäudes der Universität Bern statt.

    Die Bieler Philosophietage zeigten am Donnerstag, den 12. Mai um 20 Uhr die surrealistische Tragikkomödie «Le charme discret de la bourgeoisie» von Luis Buñuel. Im Anschluss an die Filmvorführung im Filmpodium Biel/Bienne führte das Publikum mit PD Dr. Themelis Diamantis (Uni Lausanne) ein von Adrien Bordone moderiertes Gespräc. Der Film wurde in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Die Diskussion fand auf Französisch statt.

    Am 13. Mai von 16 bis 22 Uhr lud pulp.noir zu der Kunstinstallation «FULL DIALOG – Eine Anleitung zum Streit» im Kornhausforum in Bern ein. Am 14. Mai konnte dieselbe Ausstellung erneut von 10 bis 16 Uhr besucht werden und um 20 Uhr begann die Philosophie- und Talkshow zur entsprechenden Kunstinstallation. Diese versteht sich als Plädoyer für eine konstruktive Streitkultur.

    Die SW*IP (Society for Women* in Philosophy) führte am Freitag, dem 13. Mai einen Workshop über feministische Erkenntnistheorie im Raum 115 des Hauptgebäudes der Universität Bern durch, dieser dauerte von 14 bis 16 Uhr.

    Das Theater am Puls TAP improvisierte im Nebia poche in Biel zur Thematik «Was wollen wir (nicht) wissen?». Die Aufführung fand am Freitag, dem 13. Mai um 20 Uhr statt und wurde von den Bieler Philosophietagen organisiert.

    Am Samstag, den 14. Mai fanden gleich zwei Initiativen statt, die von den Bieler Philosophietagen organisiert wurden. Um 12 Uhr ging es mit dem Schiff von Biel auf die Spuren von Rousseau auf die St. Petersinsel. Es wurde von und mit Rousseaus Texten über Aufklärungsfragen mit Dr. Blaise Bachofen (CY Cergy Paris) auf Französisch diskutiert. Prof. Dr. Marie-Luisa Frick (Uni Innsbruck) vertiefte die Thematik später auf Deutsch mit einem Vortrag über «Das Denken der Aufklärung als Inspiration und Auftrag». Der Ausflug auf die Spuren von Rousseau endete um 17:45 Uhr mit der Rückkehr in Biel/Bienne.

    Zudem fand um 18 Uhr das Philo-Speed-Dating (bilingue) statt: Was wollen wir in 10 Minuten über den Menschen vis-à-vis erfahren? / Was willst Du von mir wissen? Zwei Stühle, ein Tisch, ein philosophischer Denk-Zettel und los geht’s! Das Philo-Speed-Dating fand im Saal des Farelhauses in Biel-Bienne statt.

     

    FINISSAGE 15.5. - Bienne

    Im Rahmen der Abschlussveranstaltung hielt Donatella Di Cesare, Professorin für Theoretische Philosophie an der Universität La Sapienza in Rom, einen Vortrag.

    Als Kolumnist:in und Autor:in für verschiedene Zeitungen befasst sich Di Cesare mit hochaktuellen politischen und sozialen Themen und mischt sich regelmäßig in die italienische und internationale öffentliche Debatte ein.

    Ihre Aufsätze befassen sich mit Themen der Philosophiegeschichte (Heidegger, die Juden, die Shoah, 2016) sowie mit politischen und sozialen Fragen wie Folter (Tortura, 2016) und Terrorismus im Zeitalter der Globalisierung (Terrore e modernità, 2017). Ihr Werk ist dem Schweizer Publikum vor allem durch das Buch Stranieri residenti. Una filosofia della migrazione (2017; auf Deutsch: Philosophie der Migration, 2020).

    Die Abschlusskonferenz des Festivals fand am Sonntag, 16. Mai, um 12:00 Uhr in St. Gervais/Le Singe in Biel statt. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit den Philosophietagen/Journé philosophiques de Bienne organisiert.

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    Für Informationen und Kontakte, für die Nordwestschweiz: andrin.kohler@philosophie.ch, für die Zentral- und Nordostschweiz: gregorio.demarchi@philosophie.ch, für die Region Bern: marco.schori@philosophie.ch, für das Projekt philExpo22: Ilaria.fornacciari@philosophie.ch.

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