20250524 - Frag mal

Rente ab 70, wenn die Berufspolitik wieder versagt

Mehr und längeres Arbeiten im Kapitalismus: Weniger Lebenserwartung, mehr psychische und physische Erkrankungen. Danke ihr Wirtschaftsexperten!

Die Politik diskutiert die Miete mit 70 % aufgrund steigender Lebenserwartung.

Das ist Quatsch und ungerecht! Es muss einfach jeder in eine einheitliche Rentenversicherung einzahlen. Auf jede Form der Einnahme, auch Vermögenszuwachs ist eine Einnahme, müssen Rentenbeiträge erhoben werden. Ohne jegliche Ausnahme. 5% auf jeden Euro reichen sollten, um das faire umlagefinanzierte Rentensystem (je 20 Jahre Nutznießer zu Beginn und zum Ende des Lebens, 40 Jahre arbeiten). Tätigkeiten für das Allgemeinwohl, wie zB das Ehrenamt, werden angerechnet. Schichtdienst und gesundheitsschädigende Tätigkeiten (physisch wie psychisch) werden mit Zeitbonus behandelt, ebenso 3 Kindererziehungsjahre pro Kind und Überstunden (beide Elternteile). Dann erhält jeder ab seinem Rentenbeginn eine gerechte und gleichhohe Rente und der Topf ist immer gefüllt. 

Dieses System ist für alle Entwicklungen offen, Lebenserwartung rauf oder runter, und bedarf keiner langwierigen Anpassungsdiskussionen. Letzteres sollte übrigens bei allen Entscheidungen die Motivation sein. Dann hat sich das auch mit dem Berufspolitikerdasein. Politiker sollten nicht nur aus dem Volk kommen, sondern immer dessen Bestandteil bleiben. Berufspolitiker leben fernab vom Volk und außerhalb der von ihnen selbst gesetzten Rahmenbedingungen für das Volk. Wohin das führt, zeigen uns alle Kriege und die Aufrüstung und die Verschuldung, Sondervermögen zynisch genannt. 

Und die Stressfaktoren Arbeit, Familie, Existenz- und Kriegsangst sowie die Auswirkungen eines immer eher stattfindenden Earth Overshoot Days (alles aufgrund der Versagen der von der Wirtschaft bestochenen Politik) führen ohnehin zum Nachteil der Lebenserwartung. Dann schraubt eine Berufspolitik aber nicht mehr an einem feststehenden Renteneintrittsalter. Wohin eine solche Entscheidung für 70 als Renteneintrittsalter führt, kann sich auch jeder denken: lebenslange Ausbeutung in Jobs, von denen bestimmt mehr als 80 % unter kapitalistischen Rahmenbedingungen den Fortbestand unserer Kunst gefährden. Von Lobbyverbänden angeleitete Berufspolitiker müssen endlich der Vergangenheit angehören. Aufgrund der Menschheitsgeschichte, vor allem der letzten 1.000 Jahre, kann und muss diese Entwicklung von Europa ausgehen. Wir alle sind dafür verantwortlich. Ändern lässt sich das ganz schnell. Keine Kredite mehr aufnehmen. Für nichts, gar nichts. Erst recht nicht für Wohnraum und Autos. Das sind mit Abstand die größten Positionen in der Liste der Kreditgründe. Auf Krediten, auch auf Verschuldung, basiert der Kapitalismus aber auch jeder Krieg, die Rüstung und das Militär. Wie und wodurch Kapitalismus und Militär die erfolgreiche Weiterentwicklung unserer gesamten Kunst, ohne jeglichen Sieger und ohne nachhaltige Lösung, verhindern, habe ich nun schon oft genug ausgeführt. Siehe dazu meine Beiträge auf www.fragmal.life.