Reflexionen und Forderungen

Eine geflüchtete Person aus dem Iran berichtet von ihren Erfahrungen in der Schweiz und beleuchtet kritisch das Verhältnis der Schweiz zum Iran.

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    Was möchte ich der Schweiz sagen?

    Ich komme aus dem Iran und lebe seit 10 Jahren in der Schweiz. Ich kam als politischer Flüchtling hierher. Als ich im Iran war, habe ich die Schweiz als ein Menschenrechtsland gekannt, weil Schweiz die Vermittlung zwischen der Isalmic Republic of Iran und USA übernimmt. Bis zu meiner Flucht habe ich gedacht, dass hier Gerechtigkeit und Menschenrechte vorherrschen. Aber nach X Jahren Leben in der Schweiz hat sich meine Einstellung zur Schweiz ganz geändert. Z.B. passierten in den letzten 10 Jahren viele Menschenrechtsverletzungen im Iran . Es gab ein paar Proteste und Demonstrationen gegen das Regime. Dabei starben viele Leute und das Regime unterbrach auch schon mal die Internetverbindung. Wir (exilpolitische Iraner) erwarten, dass die Schweiz auch die Leute im Iran unterstützt.

    Die Schweiz spielt ein grosse Rolle auf der Welt. Ich (als ein politischer Flüchtling) bitte der Schweiz, dass sie die Islamische Republik of Iran nicht unterstützt. Mein Meinung zur Unterstützung ist: „Kein Geschäft mit dem Mollas“.

    Wir versuchen, im Iran bald ein richtiges säkulares demokratisches System aufzubauen. Deswegen brauchen wir die Hilfe von der Schweiz.

    •  Kein Geschäft mit den Mollas im Iran
    •  Unterstützen Sie dieses diktatorische System nicht weiter.

    Lassen Sie uns auf den Grundlage Ihrer Erfahrung mit Demokratie und Menschenrechten eine Welt ohne Krieg anstreben.

     

    Wie ist es, eine Heimat zu verlieren und eine neue zu finden?

    Natürlich ist es nicht so einfach. Auf einer Seite verliert man alle Schönheit des Leben wie zum Beispiel schöne Erinnerung vom Leben, Kollegen und Kolleginnen, die Familie und wichtiger als alles andere: das Land.

    Auf der anderen Seite fühlt man sich in einem neuem Land sehr fremd – als Aussenseiter und sehr alleine.

    Ich will aber auch über Vorteile schreiben: man lernt eine neue Sprache, lernt neue Leute und eine neue Kultur kennen. Die finde ich sehr gut.

    Insgesamt hat seine Heimat zu verlieren und eine neue zu finden eigene Nach- und Vorteile. Man muss versuchen an das Positive zu denken.

     

     

    Was bedeutet Chancengleichheit?

    Ehrlich gesagt, es gibt sehr wenig Chancen für mich und Leute, die in der gleichen Situation sind wie ich, ein ziemlich gleiches Leben wie ein/e Schweizer/in haben. Es ist sehr schwierig. Wir haben fast keine Rechte und sind wir wie Menschen zweiter Klasse in der Schweiz.

     


    Was ist meine Geschichte?

    Im Jahr 2011kam ich als politischer Flüchtling hier her . Obwohl ich in Iran und auch hier viel Politik gemacht habe, bekam ich bis jetzt keinen Aufenthaltsbewilligung .

    Aufgrund eines negativen Entscheides von Bern (SEM) sass ich zweimal im Gefängnis . Das erste Mal im Jahr 2014 und das zweite Mal 2015.

    Ab Januar 2014 durfte ich nicht mehr arbeiten, da mir die Erlaubnis entzogen wurde. Seit dem bin ich arbeitslos und lebe von 10 Franken Nothilfe pro Tag.

    Trotz der schwierigen 10 Jahre, die ich in der Schweiz erlebt habe, mag ich die schweizerische Disziplin, Kultur und auch Sprache gern.

    Obwohl ich keine Aufenthaltsbewilligung habe und deshalb bis jetzt kein richtiges Leben führen konnte, vergesse ich aber meine Pflichten nicht: Ich bin ein Politiker und kämpfe gegen das diktatorische System, das im Iran an der Macht ist.