Informationen zu bestehenden und geplanten Online-Kursen auf Philosophie.ch

Onlinekurse

Philosophie.ch möchte eine möglichst breite Palette an niederschwelligen und voraussetzungslosen, aber wissenschaftlich hochstehenden Online-Lernkursen zu verschiedenen Themen der praktischen, aber auch der theoretischen Philosophie anbieten.

Online-Lernkurse auf Philosophie.ch

Weil sich viele Menschen wünschen, vor allem zu Themen der Ethik und Moral, aber auch zu denen der praktischen (= handlungsrelevanten) Philosophie insgesamt, nicht nur interessante Beiträge zu lesen, sondern auch Unterscheidungen, Theorieansätze und Probleme kennenzulernen, will Philosophie.ch eine möglichst breite Palette an niederschwelligen und voraussetzungslosen, aber wissenschaftlich hochstehenden Online-Lernkursen zu verschiedenen Themen der praktischen, aber auch der theoretischen Philosophie anbieten. Der von der Ernst Göhner Stiftung unterstützte Kurs zur allgemeinen Ethik existiert seit 2019 und erfreut sich grosser Beliebtheit. Ein weiterer Kurs, zur Klimagerechtigkeit, wird im Moment mit der Unterstützung von Terra21 entwickelt, und drei weitere Kurse befinden sich in der Projektphase.

 

Veröffentlichte Kurse

Online-Kurs "Allgemeine Ethik"

Wir alle haben die Intuition, dass manche Handlungen wie Morden oder Lügen immer irgendwie schlecht sind. Diese Art über moralische Pflichten nachzudenken ist der Pflichtenethik zuzuschreiben. Sogenannte "deontologische Ideen" lassen sich in vielen religiösen Texten wiederfinden und sind in vielen von uns vorhanden. Demgegenüber fragt die Tugendethik nicht nur, wie wir uns gegenüber anderen verhalten sollen, sondern auch, wie wir uns persönlich verbessern und entwickeln können. Es lohnt sich aber auch, sich mit dem Konsequentialismus zu befassen, weil konsequentialistische Begründungen oder Argumente im Alltag und in der Politik oft vorkommen.

In unserem Ethik-Kurs lernst Du die drei wichtigsten ethischen Theorien kennen:

  • den Konsequentialismus, welcher die Folgenden einer Handlung im Fokus hat,
  • die Deontologie (Pflichtenethik), welche auf allgemeingültige ethische Prinzipien abstützt,
    und
  • die Tugendethik, welche die ethischen Charaktereigenschaften einer Person in den Vordergrund stellt.

Dabei kannst Du die Stärken und die Schwächen der einzelnen Theorien identifizieren und eine Handlung aus der jeweiligen theoretischen Perspektive beurteilen.

Hier findest Du den Kurs. 

Kursverantwortung: Sandro Räss

 

Geplante Kurse

Lernkurs Klimaethik

Klimagerechtigkeit als Teilgebiet der praktischen Philosophie und der angewandten Ethik ist eine der aktuellsten und wichtigsten Bereiche der Philosophie. Sie behandelt einerseits Fragen der angewandten Ethik, wie Fragen zur Verteilung der Lasten und Kosten im Klimawandel, zur Wahl von Gerechtigkeitstheorien oder Fragen zur Fairness und Rationalität von Klimaverhandlungen und andererseits Fragen der politischen Philosophie, wie Fragen zu Staatssystemen, zu Demokratien oder Autoritäten oder Fragen zu politischen und sozialen Herausforderungen der Gegenwart. Im Online Lernkurs wird ebenso die Relevanz von naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen diskutiert und somit die Schnittstelle zur Wissenschaftstheorie und zur Vermittlung von Ergebnissen der Klimaforschung eröffnet. Weiter werden im Online Lernkurs folgende Fragen untersucht: 

Wer übernimmt die Kosten und Lasten des Klimawandels? Was ist das Verbraucherprinzip? Welche Prinzipien oder Gerechtigkeitstheorien sollten bei Klimaverhandlungen einbezogen werden? Welche Verantwortungen und Pflichten haben wir zukünftigen Generationen gegenüber? Muss Klimagerechtigkeit die Vergangenheit einbeziehen? Was ist eine Demokratie und wie können und wollen wir als Gesellschaft in einer Demokratie leben? Was bedeutet Autorität und wie sollten Regierungen handeln?

Die Entwicklung des Kurses wird von der Stiftung Terra21 grosszügig unterstützt.

Mehr Informationen zum Kurs finden Sie hier.

Kursverantwortung: Sarah-Jane Conrad und Sandro Räss



Lernkurs Finanzethik

Der Finanzsektor hat oft einen schlechten Ruf und viele Personen halten das Finanzwesen für un- oder amoralisch. Spätestens die grosse Finanzkrise 2008 hat gezeigt, dass ein Finanzsektor ohne ethische Leitplanken zu einer gesellschaftlichen Katastrophe führen kann. Nichtsdestotrotz ist oftmals unklar, wie der Finanzsektor funktioniert und wo konkret ethische Überlegungen gefragt sein könnten, d.h. wo die Finanzethik überhaupt erst ansetzen kann.

Mit dem Onlinekurs soll

ein Grundverständnis für den Finanzsektor und seine Regularien und Normen geschaffen;
Ansatzpunkte für ethische Überlegungen aufgezeigt und
anhand konkreter Beispiele die darin enthaltene Theorie anwendbar gemacht werden.
 
Nutzer:innen des Kurses sollen im Anschluss fähig sein, in Belangen des Finanzwesens Ansatzpunkte für ethische Überlegungen auszumachen,
die wichtigsten Problemstellungen und tatsächlichen Regulatoren und Akteure zu kennen und sich selbstständig weiter informieren und fundiert finanzethische Ansichten entwickeln können.

Kursverantwortung: Samuel Tscharner



Lernkurs Tierethik

Der Online-Lernkurs Tierethik versteht sich als Einführungskurs in die Tierethik.  Er vermittelt und behandelt verschiedene debattenspezifische Begriffe wie zum Beispiel „Würde“ und verhandelt vor allem in Bezug auf die Themenfelder Tiernutzung und Tiertötung philosophisch relevante Fragestellungen. Wesentliche Fragen sind dabei folgende:

  • Dürfen Tiere genutzt werden?
  • Dürfen Tiere getötet werden?

Die beiden Fragen sind zentral sowohl für die philosophische wie auch die öffentliche tierethische Debatte und hängen eng zusammen. Du lernst im Zuge des Kurses verschiedene philosophische Positionen und Argumente kennen, die Antworten auf diese beiden Fragen geben und kannst Dir so einen Überblick über die Debatte und ihre zentralen Argumente verschaffen.

Kursverantwortung: Andrin Kohler



Lernkurs Politische Philosophie

Aktuelle politische Debatten sind oftmals komplex und schwer zu überblicken. Es stellt eine Herausforderung dar, konkrete sachpolitische Postionen mit den persönlichen Grundüberzeugungen zu verknüpfen. Der Lernkurs zu politischer Philosophie soll hier Hilfestellung leisten. Durch die Vermittlung von demokratietheoretischen Grundsätzen soll es einfacher fallen, öffentliche Debatten einzuordnen. Konkret stehen dabei drei Themenbereiche im Zentrum:

  • ein ideengeschichtlicher Abriss soll grundlegende Konzeptionen in ihrer historischen Genese beleuchten: von antiken Staatsstaaten bis zu gegenwärtigen Grossdemokratien;
  • ein erster thematischer Schwerpunkt soll auf die institutionellen Charakteristika von Demokratien gelegt werden: vom „Gesellschaftsvertrag“, über formelle Partizipation, zu Gewaltenteilung, Rechtsstaat und Menschenrechten;
  • ein zweiter thematischer Schwerpunkt soll sich auf die zivilgesellschaftlichen Aspekte demokratischer Gesellschaften fokussieren: Von Bildung über Widerstand zu Öffentlichkeit.


Kursverantwortung: Simon Kräuchi