Emotionale Grenzen

6.3/3.4/8.5/5.6.2025

Zentrum Karl der Grosse, Erkerzimmer

18:30 – 20:00


Über die Veranstaltungsreihe

Das Leben ist voller grosser Gefühle: Trauer, Angst, Scham, Wut. Sie nehmen uns ganz ein, können überfordern. Das Nachdenken über Gefühle schafft nötigen Abstand. Den Gefühlen nachzudenken hat in der abendländischen Philosophie eine lange Tradition (man denke an Platons Gastmahl und die Bedeutung des «Eros»). Der Existenzialismus fokussierte sie seit dem 19. Jahrhundert wieder prominenter. Diese Reihe schliesst an diese Tradition an. Während vier Abenden spüren und denken Vertreter*innen des Zürcher Instituts für Philosophische Praxis (ZIPPRA) gemeinsam mit dem Publikum diesen grossen Gefühlen philosophisch nach.


06.03.2025

Emotionale Grenzen: Trauer

Was ist Trauer? Trauer ist eine emotionale Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen, eines bedeutenden Erlebnisses oder auch einer tiefen Bindung. Trauer ist eine der stärksten emotionalen Grenzsituationen. Eine Grenzsituation ist ein Begriff aus der existenziellen Philosophie, der Situationen beschreibt, in denen ein Mensch an die äussersten Grenzen seiner emotionalen, mentalen und oft auch körperlichen Belastbarkeit gelangt.

In solchen Momenten werden grundlegende existenzielle Fragen aufgeworfen, und man wird mit den tiefsten Aspekten des menschlichen Daseins konfrontiert. Trauer ist kein einmaliges Ereignis, sondern eher ein Prozess, der sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre erstrecken kann.

Wie man mit dieser Grenzsituation umgehen soll/kann, ist demnach entscheidend.


Moderation: Beat C. Sauter und Harry Wolf

Unterstützungspreis: CHF 25
Regulärer Preis: CHF 20
Ermässigter Preis: CHF 14

Ticket auf Eventfrog


03.04.2025

Emotionale Grenzen: Angst

Angst ist gewiss eine Form von Affekt oder Gefühl, die sich in der Evolution entwickelt hat, um auf gefährliche Situationen zu reagieren. Diese Funktion hat sie auch heute noch. Allerdings wird sie in unserer Zeit oft in Situationen empfunden, die eher selten mit physischer Gefahr zu tun haben. Sondern es geht eher um die Bedrohung von Identität und / oder Lebensweisen. Angst ist also nicht nur ein biologisches, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen.

Es stellt sich dann die Frage, ob diese Angst überhaupt angemessen ist, und zwar für das Individuum wie auch für die Gesellschaft.Psychologisch kann die Angst normal oder pathologisch sein.
Soziologisch stellt sich die Frage, woher Angst in einer bestimmten Gesellschaft kommt, ob und wie sie allenfalls erzeugt wird und zu welchem Zweck.
Philosophisch kann man sich zuletzt fragen, ob es auch eine Angst gibt, welche die menschliche Existenz generell begleitet, sozusagen Angst als «Schwindel der Freiheit» (Kierkegaard).


Moderation: Willi Fillinger und Nicola Condoleo

Unterstützungspreis: CHF 25

Regulärer Preis: CHF 20

Ermässigter Preis: CHF 14

Ticket auf Eventfrog


08.05.2025

Emotionale Grenzen: Scham

Was ist Scham? Wann empfinden wir sie? Wie gehen wir damit um?

In der philosophischen Praxis sind Situationen, die Scham auslösen, oft ein Thema.
Scham ist ein Gefühl, das wir alle kennen. Oft verdrängen wir es und sprechen nicht darüber – denn wir schämen uns ja. Aber was ist eigentlich der Grund für die Scham? Was ist der Sinn dieses Gefühls? Und wie können wir damit auf eine möglichst passende Art umgehen?
In ihrem Input geht Caroline Krüger auf die Scham als ein existenzielles Gefühl ein, bevor wir dann miteinander darüber ins Gespräch kommen, was sie für uns persönlich bedeutet und wie wir mit diesem Gefühl umgehen.
Für die Teilnahme braucht es keine philosophischen Kenntnisse, ein Interesse am Austausch über Scham und den Umgang mit Scham ist völlig ausreichend.


Moderation: Caroline Krüger und Harry Wolf

Unterstützungspreis: CHF 25
Regulärer Preis: CHF 20
Ermässigter Preis: CHF 14

Ticket auf Eventfrog


05.06.2025

Emotionale Grenzen: Wut

Wut – Zwischen Ohnmacht und Antrieb

Wer kennt sie nicht, die Wut. Dinge laufen nicht wie erwartet, Arbeitskolleginnen und -kollegen wollen nicht so, wie ich will, die Kinder sowieso nicht und der Chef und die Chefin verlangen mal wieder Unmögliches. Wer sollte da nicht wütend werden? Ganz zu schweigen von der Weltlage. Angesichts von Krisen, Kriegen und Katastrophen könnte man schlicht verzweifeln. Aber vielleicht ist es besser, wütend zu werden und der Wut Ausdruck zu verleihen.

Erkunden wir gemeinsam die Facetten der Wut. Wann ist sie produktiv, wann ist sie destruktiv? Wie gehen Sie mit der Wut um? Was macht sie mit Ihnen?

Wir werfen dabei auch einen Blick auf philosophische Perspektiven: Der Stoiker Seneca warnte vor der zerstörerischen Kraft des Zorns – er verglich ihn mit einer vorübergehenden Geisteskrankheit, die uns unsere Vernunft raubt. Peter Sloterdijk hingegen sieht Wut als eine historisch prägende Kraft: In Zorn und Zeit beschreibt er, wie gesammelter Zorn gesellschaftliche Bewegungen antreiben kann. Ist Wut also etwas, das wir zähmen sollten, oder kann sie uns helfen, die Welt zu verändern?

Lassen Sie uns gemeinsam nach Antworten suchen.


Moderation: Caroline Krüger und Harry Wolf

Kosten: Unterstützungspreis: CHF 25, Regulärer Preis: CHF 20, Ermässigter Preis: CHF 14

Tickets auf Eventfrog