
Philosophie und Rassismus
13:00 - 21:00
Der NSU-Komplex sowie die Attentate von Halle und Hanau haben einer breiteren Öffentlichkeit deutlich gemacht, dass Rassismus auch in Deutschland ein Problem ist. Welchen Beitrag kann die Philosophie zur Auseinandersetzung mit Rassismus leisten? Auf der Tagung „Philosophie und Rassismus“ steht diese Frage im Zentrum. Dabei sollen race und Rassismus aus philosophischer Perspektive analysiert und im Zusammenhang mit anderen Formen der Beherrschung diskutiert werden. Zudem wollen wir einen kritischen Blick auf die eigene Disziplin werfen. Sowohl hinsichtlich der Philosophiegeschichte als auch der aktuellen Forschungs- und Lehrpraxis in der Philosophie gilt es zu fragen, wie diese rassismuskritisch gestaltet werden können.
Das Programm der Tagung und weitere Informationen finden sich im beigefügten Flyer. Wichtig: Die Tagung wird in Präsenz stattfinden; nur einige wenige Vorträge werden im Live-Stream über Zoom übertragen. Für beides ist eine Anmeldung unter www.philosophieundrassismus.weebly.com erforderlich. Die Plätze für die Teilnahme an der Präsenzveranstaltung sind begrenzt. Wir würden uns freuen, wenn Sie die Ankündigung an potentiell Interessierte weiterleiten könnten!
Programm
Donnerstag, 6. Oktober
Ab 13:00 Anmeldung
14:00 - Grußwort vom philosophischen Seminar der WWU Münster
Begrüßung durch die Organisatorinnen
Franziska Dübgen (WWU Münster),
Kristina Lepold (HU Berlin) und
Marina Martinez Mateo (ADBK München)
14:15 - RASSISMEN IN DER PHILOSOPHIEGESCHICHTE
Annika von Lüpke (LMU München):
Rassismus in der Politischen Philosophie des Aristoteles
Sarah Rebecca Strömel (Universität Regensburg):
Tocqueville und die Ambivalenz des Rassismus im intersektionalen Spannungsfeld
Franziska Martinsen (Universität Duisburg-Essen): Arendts Rassismus und transatlantische Unterschiede
16:30 - Kaffeepause
17:00 - DEUTSCHSPRACHIGE PHILOSOPHIEGESCHICHTE IN DER AFRIKANISCHEN KRITIK
Moderation: Anke Graness (Universität Hildesheim)
Stefan Knauß und Louis Wolfradt (beide MLU Halle-
Wittenberg):
Rassismus und Interkulturalität – Leben, Werk und Erinnerung Anton Wilhelm Amos
Silvia Donzelli (Universität Bielefeld):
Rassismus und koloniale Praktiken: Deutsche Philosophiegeschichte in der afrikanischen Kritik
18:30 - Pause
18:45 - IMPULSE FUR EINE KRITISCHE PHILOSOPHIEGESCHICHTE
Moderation: Rolf Elberfeld (Universität HIldesheim)
Roundtable mit Sebastian Bandelin, Peggy H. Breitenstein, Danilo Gajic und Hannah Peaceman (alle FSU Jena):
Kanon im Kontext. Ideen zu einer (selbst-)kritischen Philosophiegeschichtsschreibung am Beispiel der Debatte um Rassismus bei Kant
Ab 20:15 Umtrunk mit kleinem Imbiss
Freitag, 7. Oktober
09:00 - WAS IST „RASSE"/RACE UND WIE SPRECHEN WIR DARÜBER?
Moderation: Deborah Mühlebach (FU Berlin)
Leda Berio, Daniel James, Benedict Kenyah-Damptey (alle HHU Düsseldorf) und Steffen Kochen (RU Bochum):
Sind ‚Rasse‘ und ‚race‘ dasselbe? Eine vergleichende experimentelle Untersuchung
Simon Derpmann (WWU Münster):
On the Possibility and Permissibility of Changing One’s Race
10:30 - Kaffeepause
10:45 - CRITICAL PHILOSOPHY OF RACE IM DEUTSCHSPRACHIGEN KONTEXT
Moderation Kristina Lepold (HU Berlin)
Yoko Arisaka (Universität Hildesheim):
American Philosophy of Race in a German Context?
11:30 - PHANOMENOLOGIEN VON RACE UND RASSISMUS
Franz Gmainer-Pranzl (Universität Salzburg):
Kritik der Selbstverständlichkeit – ein phänomenologischer Impuls
Thomas Bedorf (FernUniversität Hagen):
Phänomenologie der Rassifizierung
13:00 - Mittagessen vor Ort
Nachwuchsforum und Mentoring (intern)
14:30 - WARUM RASSISMUS UNGERECHT IST
Tamara Jugov (TU Dresden):
Was ist struktureller Rassismus und inwiefern ist dieser ein normatives Übel?
Michael Reder (Hochschule für Philosophie München):
Globale Philosophie und Rassismus. Für ein Forschungsp rogramm jenseits des herkömmlichen Diskurses über globale Gerechtigkeit
16:00 - Kaffeepause
16:30 - RASSISMUS – KAPITALISMUS – KUNST
Ruth Sonderegger (ADBK Wien):
Ästhetik und racialized capitalism
Korassi Téwéché (Katholische Universität von Zentralafrika/WWU Münster):
Das Pharmakon des ‚rassifizierten Subjekts‘
18:00 - Filmvorführung: Der zweite Anschlag von Mala Reinhardt (62 min.)
Ab 19:30 Abendessen mit den Vortragenden
Ab 21:00 Beisammensein in Kneipe für alle
Samstag, 29. Januar
09:00 - VERSTRICKUNGEN DER DEUTSCHSPRACHIGEN PHILOSOPHIE IN ANTISEMITISMUS UND NATIONALSOZIALISMUS
Elisabeth Widmer, Henriika Hannula (beide Uni Wien):
What is Anti-Semitism? A Hermeneutical Approach to the ‚Anti-Semitism Controversy‘ (1879-1881)
Adam Knowles (Universität Zürich):
Philosophie und völkisches Denken: Die Geschichte der gescheiterten Entnazifizierung
10:30 - Pause
10:45 - AKTUELLE DEBATTEN UM DEUTSCHE ERINNERUNGSPOLITIK UND POSTKOLONIALISMUS
Johannes Schulz (Universität Luzern):
Namibia und der Holocaust – Bemerkungen zum neuen Streit um kosmopolitische Erinnerungspolitik
Christian Thein (WWU Münster):
Antisemitismus – Ein blinder Fleck der gegenwärtigen kritischen Sozialphilosophie?
12:15 - Mittagessen vor Ort
13:30 - ANTIRASSISTISCH PHILOSOPHIEREN I (Live-Stream über Zoom)
David Lambert (Uni Bielefeld), Saana Jukola (Uni Bonn):
Eine rassismuskritische Analyse der lokalen Epistemologie deutscher Wissenschaftsphilosophie in Forschung und Lehre
Ram A. Mall (FSU Jena):
Zur Kritik eurozentrisch-rassistisch-kolonialistisch orientierter Philosophiegeschichtsschreibung verbunden mit Vorschlägen ihrer Überwindung im Geiste einer interkulturell philosophischen Orientierung in Curriculum, Lehre und Forschung
15:00 - Pause
15:15 - ANTIRASSISTISCH PHILOSOPHIEREN II (Live-Stream über Zoom)
Philipp Hagemann (Universität Paderborn):
Zwischen Reproduktion und Transformation. Zu den Ansätzen einer rassismuskritischen Philosophiedidaktik
Andrea M. Esser (Friedrich-Schiller-Universität Jena):
Rassismus und die Politisierung der Philosophie
16:45 - 18:00 - WAS MUSS SICH IN DER PHILOSOPHIE INSTITUTIONELL ANDERN?
Roundtable mit Shingo Segawa (Universität Göttingen), Kawa Eibesch (BIPoc-Referat, Asta Universität Münster), und Yoko Arisaka (Universität Hildesheim)