Der Wille als variierendes Naturgesetz

Der menschliche Wille ist eine andere und komplexere Version der Gravitation

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    Es liegt tief in dem menschlichen Alltagsverstand, dass der menschliche Wille und das Bewusstsein nicht aus der restlichen Welt kommen, die wir um uns haben. Der Mensch denkt, er sei etwas Besonderes, das wahrscheinlich nicht aus der natürlichen Welt entstanden ist. Aber wer die Welt um sich herum und den Mensch an sich weiter untersucht, erkennt, dass die Welt komplexer ist, als sie zu Anfang aussieht, und, dass der Mensch aus ihr hervorgeht. Die direkte Verbindung zwischen Mensch und Umwelt zu finden, das ist die große Herausforderung. 


    Alle Aussagen, Bedeutungen oder Prinzipien gelten immer nur für eine bestimmte Perspektive. Die Perspektiven sind wiederum auch relativ und keinesfalls immer gleich. Es gibt verschiedene Kategorien von Perspektiven. Objektive Perspektiven sehen ein großes Ganzes, dessen einzelne Komponenten auch eigene Perspektiven haben. Unsere Welt besteht aus Systemen, die wiederum aus Systemen bestehen, und die sind alle begrenzt. Systeme sollten erweitert und damit objektiviert werden, um durch die letzte Gemeinsamkeit jeder Komponente mit Alles und Jeden verbunden werden zu können, um somit jede einzelne Komponente für das Allgemeine mit einer Funktion nutzen zu können. Es ist möglich, Informationen aus verschiedenen Formen wie z.B. Gefühle, Gedanken, Text, Bild und Datei zu verknüpfen und etwas erweitertes zu erschaffen, indem man das System erweitert und jedes mit jedem mit der jeweils einen richtigen Gemeinsamkeit verbindet. Je unterschiedlicher zwei Systeme sind, desto tiefer ist die Gemeinsamkeit, die sie verbindet.


    Alles funktioniert nur, weil alles am richtigen Platz, zur richtigen Zeit die richtige Aktivität durchführt. Niemand erreicht etwas, wenn jeder über den Anderen bestimmen will. Dennoch ist jeder Teil von etwas Großem, das er nicht versteht. Die Kleinen sehen nicht das Große. Atome tun etwas nicht bewusst für die Biomasse, die sie bilden, dennoch wird der Wille der Biomasse durch den Willen der kleinen Atome erzeugt. Jeder Wille ist anders. Menschen haben einen komplexen und subjektiven Willen, Naturgesetze wie die Gravitation haben einen extrem starken Willen. Ja, Wille kann hier als Energie verstanden werden. Der Mensch ist nur darin gut, komplex zu sein, das ist eigentlich das, was das Leben auszeichnet. Er ist empfindlich und kreativ, mehr nicht. Ein Produkt von vielen verschiedenen Systemen, wie den Organen und den Zellen, die trotzdem perfekt zusammenarbeiten, wodurch so etwas entsteht: Das Ich, die Subjektivität. Der Preis dafür ist, dass die Menschen wirklich schwach sind und nicht lange bestehen bleiben. Zumindest zum Vergleich zu dem, was es sonst noch in diesem Dasein gibt. Menschen haben einen so komplexen, flexiblen und sensiblen Geist, dass man die materielle Struktur, die ihn erzeugt, mit den richtigen Worten schaden kann. Wir halten uns für sehr wichtig, weil wir sehr selten sind und glauben, etwas außergewöhnliches zu sein, weil wir so etwas wie Gedanken und Gefühle nur bei uns und sonst nirgendwo in der Welt finden. Deshalb glauben wir oft, von einer anderen Welt zu kommen, die auch oft Metaphysik genannt wird. Doch letztendlich kann jeder Gedanke und alles, was wir fühlen, materiell festgehalten werden. Und wir sind nur winzige Systeme auf einem Planeten, die sonst nirgends überleben. Währenddessen gibt es im Universum Neutronensterne und schwarze Löcher, die mehrere Sonnenmassen besitzen, aus einer tieferen Materie als die der Atomebene bestehen und eine unvorstellbare Energie besitzen. Wenn ich dann noch an die Relativität der Zeit, des Raumes und der Materie denke, fällt es mir gar nicht mehr schwer mir vorzustellen, dass der Mensch nicht das Wichtigste in diesem Dasein ist. 


    Man würde sagen, der Mensch habe einen großen Geist, es ist jedoch nur die Vielfalt und die Komplexität, die so großartig ist. Und wenn man sich das vorherige Beispiel mit Neutronensterne und schwarzen Löchern vorstellt, wagt man zu behaupten, dass auch Komplexität nur ein Teil dieser Welt ist. 


    Einfache Dinge ergeben komplexe Dinge, genauso läuft es mit dem Geist. Atome haben einen sehr simplen Willen, ein Streben, und das ist ihre natürliche Energie und ihre Anziehungskraft. Sie bilden komplexe Systeme, welche wiederum noch komplexere Systeme bilden. Wird die Materie komplexer, passiert dasselbe auch mit dem Geist. Wird die Materie kompakter, dann passiert auch das mit dem Geist bzw. der Energie oder Gravitation. Ein Beispiel ist ein schwarzes Loch. Extreme Materie bzw. Masse führt zu extremer Macht und Durchsetzung, oder sollte ich sagen, Anziehungskraft,  gegen die niemand mehr ankommt. Die Klugen brauchen die Dummen, damit sie erst klug werden können, sie steigen über sie auf. Trotzdem kennen sie die Dummen im Gegensatz zu diesen, welche die Klugen nicht kennen. Die Klugen kennen die Dummen und sind von ihnen abhängig. Die Dummen kennen die Klugen nicht, sie helfen diese aber, ohne direkt von ihnen abhängig zu sein. Der perfekte Zusammenbau von Materie durch den ein Mensch entsteht ist deshalb ein relativer Zufall, kein Atom und keine Zelle hatte dies von Anfang an im Sinn. Die Frage danach wie Bill Gates wusste was er tun musste um dort hin zu kommen wo er heute ist, ist genauso dumm wie die frage danach, wie der Stromkabel weis wann etwas mit ihm in Kontakt kommt. Es ist kein Bewusstsein wie wir es kennen, sondern eine abstrakte Reaktion auf eine Aktion. Wir kennen nur die Aktion nicht. Wille an sich ist nicht einmal subjektiv. Unser Wille ist ein Produkt der Natur, den Überlebensfunktionen unserer Spezies, der Gravitation, dem Gesetz der Anziehung und so weiter. 


    Menschliche Liebe, Hingabe und Motivation ist Gravitation, die aus dem einfachen Gesetz der Gravitation von Atomen und Masse hervorgeht, nur ist sie die komplexe Version davon, auf einer anderen Ebene. Genauso wie die materielle Zusammensetzung des menschlichen Körpers auf eine andere Frequenz und unter anderen Umständen liegt, wie etwa ein schwarzes Loch. Die perfekte Anordnung der Moleküle in unserem Körper und Gehirn führt zu neuen Verbindungen, Stoffen und eben auch Gefühlen und Gedanken, welches das Resultat eines komplexen und allgemeinen Geistes ist, der von einfacher Gravitation und neuer Zusammensetzung entsteht. 


    Die Subjektivität, die dafür spricht, dass sich alles nur um sie dreht, ist eine vorübergehende Dummheit. Der heutige Mensch mit seiner Vorstellung von Freiheit, Welt und sich selbst ist ein vorübergehendes Kettenglied einer Evolution, die weit über uns hinausgeht. Die Tiere sind nicht so subjektiv und denken auch nicht wie der Mensch, dass es hier allein um sie geht. Sie sind tatsächlich, wenn man so will, objektiver als wir Menschen. Die nachfolgenden Wesen der Menschen werden auch objektiver sein, sollte es sie geben. Wenn man die Menschheitsgeschichte beobachtet, sieht man auch, wie der Mensch sich entwickelt, die Natur untersucht und entdeckt und bei dem ganzen immer objektiver wird. Je weiter man forscht, desto abstrakter werden die Forschungsgebiete. Wille ist deshalb kein Produkt der Subjektivität, sondern ein Gesetz der Welt, das in allen Formen und Systemen auftritt. Jeder Mensch ist ein Produkt einer bestimmten und komplexen Zusammenstellung der Materie, ein Zufall, nichts besonderes. Niemand hat sich gedacht, er würde einen Menschen von Außen in die Welt setzen, unabhängig davon, was gerade so in der Welt los ist und welche Gesetze es gibt. Man muss immer wissen, dass Perspektiven das Problem oder die Lösung sind, nicht das, was man sieht. Jeder sieht dasselbe, aber nur aus verschiedenen Perspektiven. Der Atheist sieht ein außergewöhnliches Phänomen der Natur, das sicherlich einen Grund hat, wobei der Christ ein Wunder sieht, das unabhängig von den Naturgesetzen entstanden ist. Die einzige Verbindung, die sie haben, ist die Tatsache, dass sie etwas beobachtet haben, worüber sie nachdenken und diskutieren.